Endingen spart Energie – und unterstützt seine Bürgerinnen und Bürger

06.12.2022

Was aus Klimaschutzgründen ohnehin geboten ist, hat aufgrund rasant steigender Energiepreise eine neue Dringlichkeit bekommen: das Energiesparen. Die Stadt Endingen hat in diesem Jahr eine ganze Reihe von Energiesparmaßnahmen in eigenen Liegenschaften umgesetzt und auch für die Bürgerinnen und Bürger zusätzliche Beratungs- und Informationsangebote geschaffen.

Beleuchtung, Heizung, Elektrogeräte und IT, Warmwasser – all diese Bereiche verbrauchen Energie, verursachen klimaschädliche CO 2 -Emissionen und kosten die Gemeindekasse oder das private Portemonnaie sehr viel Geld. Gemeinsam ist ihnen, dass sich schon mit relativ einfachen Maßnahmen Einsparungen erzielen lassen. Investiert man zusätzlich Geld in effizientere Technik, steigt das Einsparpotenzial weiter.

Im Zeichen der Energiekrise hat die Stadt Endingen viel getan, um die eigenen Energieverbräuche in der Verwaltung zu senken sowie Angebote für Bürgerinnen und Bürger zu entwickeln. „Sind wir ehrlich: Wir machen aktuell das, was wir ohnehin seit langem wissen und längst getan haben sollten. Die steigenden Energiepreise bewirken schlicht und einfach, dass mehr Geschwindigkeit aufgenommen wird.“, sagt Klimaschutzmanagerin Evelin Glogau. „Für den Klimaschutz ist dies zu begrüßen, für die Gemeindefinanzen sehe ich hohe Mehrbelastungen in Zukunft, daher gehen wir das Thema Energiesparen jetzt noch engagierter an.“

Abgehakt: Sparpotenziale bei Heizung, Licht und Warmwasser

Durch die verbesserte Personalsituation im Bauamt ist es möglich, die bereits bestehende Liste mit Maßnahmen, die keine oder nur geringe Investitionen erfordern, nun konsequent abzuarbeiten. Dazu gehört unter anderem:

  • In sämtlichen Verwaltungsgebäuden und Schulen gibt es zum Händewaschen nur noch kaltes Wasser. Einsparpotenzial: rund 10.000 kWh bzw. 4.000 € pro Jahr.
  • Bei der Straßenbeleuchtung wurde die Nachtdimmung aktiviert. Von 22 bis 5 Uhr ist die Helligkeit der Lampen um 50% Prozent reduziert. Das spart 25% Prozent Strom bei den vorhandenen LED-Lampen (57% der Leuchten) und 10% bei konventionellen Leuchten (43% der Leuchten).
  • Die Heizungsanlagen in den öffentlichen Gebäuden ohne Hausmeister wurden durch das Gebäudemanagement vor Ort weiter optimiert: Die Anpassung der Zeitsteuerung sorgt z.B. dafür, dass die Temperaturen der Nutzung angepasst sind. Die Einsparungen sind schwer zu beziffern und werden über die Beobachtung der Verbräuche im Nachgang ermittelt.
  • Ineffiziente Leuchtmittel werden in Verwaltungsgebäuden, Schulen und Kitas sukzessive ausgetauscht, denn moderne LED-Leuchten sparen im Vergleich zu Glühbirnen 90 Prozent Energie. Präsenzmelder sorgen zudem dafür, dass die Beleuchtung nur an ist, wenn auch wirklich jemand da ist.

Informiert: Materialien mit Energiespartipps

Das Landesumweltministerium und die Verbraucherzentralen haben in diversen Broschüren und Checklisten Energiespartipps für Haushalt und Arbeitsplatz zusammengestellt. Das Endinger Klimaschutzmanagement hat diese auf seiner Webseite im Servicebereich veröffentlicht und um Tipps für unterschiedliche Zielgruppen ergänzt. Einige Materialien auf der Webseite stehen auch in den Sprachen Englisch, Arabisch, Dari und Kurdisch zur Verfügung.

Bereitstellen alleine hilft nicht viel – die entsprechenden Personengruppen müssen über das Angebot auch Bescheid wissen. Deshalb hat Klimaschutzmanagerin Glogau diese gezielt angeschrieben.

  1. Eine Infomail mit Verweis auf die Materialien ging an alle Schulen und Kitas.
  2. In einer weiteren Infomail erhielten die Mitarbeitenden in der Verwaltung zusätzliche Tipps zum Energiesparen.
  3. Alle Haushalte in Endingen und Forchheim, die Leistungen durch das Jobcenter oder das Sozialamt beziehen, erhielten einen Brief, der über die Möglichkeit eines kostenlosen Stromspar-Checks informierte. Bis zum 22.11.2022 konnten schon 14 Termine realisiert werden.
  4. Ein weiteres Informationsangebot waren zwei Online-Energiesparvorträge, die in Kooperation mit fesa e. V., Solare Zukunft und weiteren Kommunen im Landkreis stattfanden. Insgesamt nahmen über 100 Personen teil.

Geplant: Da geht noch mehr!

Für das kommende Jahr sind weitere Schritte geplant:

  • In 15 Gebäuden sollen sogenannte „Behördenmodelle“ als Heizungsthermostate zum Einsatz kommen. Bei diesen ist der Einstellbereich begrenzt (z. B. 17–21 °C) oder blockiert (z. B. genau 20 °C), so dass die vorgegebene Temperatur nicht überschritten werden kann.
  • Für PCs, Kopierer und Telefone in den Büros der Verwaltung sollen generelle Energiesparoptionen aktiviert werden, sodass alle Bildschirme beispielsweise bei einer fünfminütigen Pause automatisch in den Ruhemodus schalten. Eine zentrale Steuerung geht darüber hinaus und verhindert individuelles Fehlverhalten.
  • Zusätzlich wird es Vorträge für die Nutzerinnen und Nutzer von öffentlichen Gebäuden wie Kitas und Schulen zum sparsamen Umgang mit Energie geben. Auch hier unterstützen der fesa e. V. und Solare Zukunft.

„Wir haben uns in den letzten Monaten gut vorbereitet, um für diesen Winter gewappnet zu sein“, sagt Bürgermeister Tobias Metz. „Letztlich ist es die Summe aller Einzelmaßnahmen, die insgesamt den Energieverbrauch unserer Stadt reduziert. Damit machen wir uns unabhängiger von fossilen Importen und diktatorischen Regimes, stabilisieren den kommunalen Haushalt und – last but not least – leisten einen Beitrag zum Klimaschutz.“