Mai 2016: Infoabend "Sanierung von Wohngebäuden"

04.05.2016

Wohngebäude sanieren ist Klimaschutz, aber auch Werterhaltung und Steigerung von Wohnkomfort. Rund 30 Zuhörer kamen am 2. Mai 2016 in die Kornhalle, wo Experten der Energieagentur Regio Freiburg sich dem Thema Sanierung von Wohngebäuden widmeten. (Die Präsentationen stehen Ihnen unten zum Download zur Verfügung.)

Achim Lott vom Arbeitskreis Energie Endingen und Eva Mutschler-Oomen, die seit Februar als kommunale Klimaschutzmanagerin von Bahlingen, Endingen und Forchheim tätig ist, hatten zu einem Informationsabend eingeladen. Diesen eröffnete Bürgermeister Hans-Joachim Schwarz mit einem Appell an die Besucher, gleich morgen mit dem Klimaschutz zu beginnen. Sei es durch die Umstellung auf vegetarische Kost, die Benutzung des Rades und öffentlicher Verkehrsmittel oder durch die Sanierung der Heizung oder des Hauses, all dies trägt dazu bei, den Klima- und Umweltschutz voranzubringen.

Dass der Klimaschutz im Landkreis Emmendingen bereits eine große Rolle spielt, konnte Philipp Oswald, der Klimaschutzmanager des Landkreises bestätigen. Im Rahmen seiner Energiekampagne sollen Veranstaltungen wie diese auch in weiteren Kreisgemeinden stattfinden. Er wies darauf hin, dass man den Klimawandel auch bei uns schon belegen könne. In den letzten 200 Jahren werden stetig mehr Hitzetage mit Höchsttemperaturen von über 30° Celsius gezählt. Beim Thema Sanierung sei es ihm wichtig, nicht nur die wirtschaftlichen Aspekte zu betrachten. Bei einem Urlaub frage keiner, ob dieser sich rechnet. Warum sollte man nicht beim Thema Wohnkomfort, der durch eine Sanierung gesteigert werde, genauso denken?

Schließlich kamen die Referenten der Energieagentur, Florian Schmid, Diplomingenieur für Elektrotechnik und Harald Schwieder, Architekt, zu Wort. Sie verwiesen auf die Hauswende-Kampagne der dena, die diese Vortragsreihe finanziell unterstütze. Herr Schmid stellte klar, was bei einer Sanierung zu beachten ist. Das Thema sei sehr komplex und um gesetzliche Vorgaben einzuhalten, richtige Materialien und Technologien einzusetzen, sei es erforderlich mit einem Energieberater oder Fachplaner von Beginn an zusammen zu arbeiten. Einschätzungen zu Kosten von Dämmung, Fenstertausch und Energieeinsparungen waren genauso von Interesse wie Herrn Schmids ausführliche Erläuterung zur Schimmelproblematik. Auf Nachfrage aus dem Publikum stellte er klar, dass Schimmelprobleme häufiger in ungedämmten Altbauten vorkommen, als in sanierten und neuen Gebäuden, wenn die Planung und Arbeiten ordentlich gemacht worden seien.

Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung war das finanzielle Unterstützungsangebot für Privatpersonen von Land und Bund. Ob Bafa Vor-Ort-Beratung , Sanierungsfahrplan Baden-Württemberg oder Sanierungszuschüsse, um einen bestimmten KfW-Effizienzhaus-Standard zu erreichen, Herr Schwieder erläuterte die Programme und Begriffe und betonte wiederum, dass man für die ein oder andere Förderung einen gelisteten Energieberater brauche, da Zuschüsse oder Förderkredite sonst nicht gewährt werden.

Zum Abschluss ging es der Klimaschutzmanagerin Frau Mutschler-Oomen darum, aufzuzeigen, was nach dieser Veranstaltung weiter vor Ort geschehe. Seit Februar ist sie im Amt und in ersten Gesprächen mit Bürgern, Energieberatern und Architekten sei deutlich geworden, dass Austausch und Kommunikation zu dem Thema sehr wichtig sei. Sie will einige Sanierungsobjekte von Beginn an begleiten und durch eine „gläserne Baustelle“ Nachbarn und Interessierten zeigen, was warum gemacht wird und was es kostet. Sie steht als Ansprechpartnerin für erste Informationen zur Verfügung und kümmert sich um ein lokales Netzwerk von Beratern, Architekten und Handwerkern. Bald wird es auch eine Internetpräsenz geben, auf der lokale Projekte und Informationen zur Verfügung gestellt werden.

Achim Lott dankte den angereisten Referenten mit einer Flasche Energiewendewein und lud die Besucher zu einem kleinen Umtrunk ein. In kleineren Runden wurden mit den Experten weitere Fragen diskutiert. Die Organisatoren der Veranstaltung freuten sich über das rege Interesse an der Veranstaltung und die positiven Rückmeldungen zu den informativen Vorträgen.